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H. Gautzsch Iserlohn V. Schlichter
Corunnastraße 16
58636 Iserlohn
Homepage:www.gautzsch-iserlohn.de
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H. Gautzsch Profil

NACHHALTIG­KEITS­BERICHT

GESCHÄFTSJAHR 2022/2023


H. Gautzsch Firmengebäude

1.

DIE H. GAUTZ­SCH FIRMENGRUPPE

1.1 Unternehmensvorstellungund Nachhaltigkeitsstrategie

Die H. Gautzsch Firmengruppe ist ein Verbund füh­ren­der mit­tel­stän­di­scher Unternehmen mit mehr als 70 Standorten und über 1.200 Mitarbeitenden. Als ech­tes Familienunternehmen mit Sitz in Münster/Westfalen ist die Gruppe in­ha­ber­ge­führt und mit­tel­stän­disch geprägt.

Mit den ope­ra­tiv selbst­stän­di­gen Großhandelshäusern agiert H. Gautzsch seit 160 Jahren als Marktführer in drei Geschäftsbereichen: Der Großhandel für Elektrotechnik ist Partner für Handwerk, Handel und Industrie. Der Geschäftsbereich Haus und Garten ist ein füh­ren­der Akteur im Global Sourcing, in der Produktentwicklung und im Vertrieb der H. Gautzsch Marken SIENA GAR­DEN, SIENA HOME, IRON­SIDE und vie­len an­de­ren Qualitätsmarken an­de­rer Hersteller. Diverse Dienstleistungsunternehmen kom­plet­tie­ren das Angebot für un­se­re Kunden und Kundinnen.

Als Hersteller, Großhändler und Dienstleister sieht sich H. Gautzsch in der Pflicht, das Thema Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur ein­zu­bin­den. Die H. Gautzsch Firmengruppe be­schäf­tigt sich be­reits seit ei­ni­gen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Dabei nimmt das Unternehmen so­wohl produkt- als auch un­ter­neh­mens­be­zo­ge­ne Bereiche sei­nes Handelns kri­tisch in Augenschein. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist ak­tu­ell drei­stu­fig auf­ge­baut. Die Stichworte Vermeidung, Reduzierung und Kompensierung len­ken dabei die kon­ti­nu­ier­lich op­ti­mier­ten Prozesse.

Als zen­tra­le Handlungsfelder für un­se­re Nachhaltigkeitsstrategie kon­so­li­diert haben sich:

  • Interne Prozesse: Hier wer­den Themen rund um den Ressourcenverbrauch der ei­ge­nen Betriebsstätten, wie Flächen-, Energie- und Rohstoffverbrauch behandelt
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Hier wer­den für Mitarbeitende re­le­van­te Themen be­han­delt, wie Fort- und Weiterbildung, Arbeitssicherheit und -​gesundheit am Arbeitsplatz, fi­nan­zi­el­le Sicherheit, Gleichberechtigung, Onboarding, Gleitzeit und Homeoffice
  • Lieferketten: Im Fokus ste­hen menschen-​ und um­welt­recht­lich kon­for­me Bedingungen bei un­se­ren Zulieferern, ex­pli­zit in un­se­rer ei­ge­nen Supply Chain.
  • Logistik: Eine op­ti­mier­te Containerauslastung und Routenplanung, der Einsatz von Schiene wo mög­lich und die Auswahl nach­hal­ti­ger Speditions­dienstleister wer­den hier fokussiert.
  • Produkte: Langlebigkeit un­se­rer Produkte, Einsatz nach­hal­ti­ger Rohstoffe und op­ti­mier­te Verpackungen ste­hen im Themenfokus.
  • Compliance: Daten- und Rechtssicherheit

Im Jahr 2022 hat die H. Gautzsch Firmengruppe ein Umweltmanagement nach dem Standard DIN EN ISO 14001:2015 in­te­griert, wel­ches für einen aus­ge­wähl­ten Geltungsbereich im November 2022 durch den TÜV zer­ti­fi­ziert wurde. Die Handlungsfelder in­ter­ne Prozesse, Logistik, Produkte und Lieferkette fin­den hier tie­fe­re Betrachtung und sind somit in den Unternehmensaktivitäten verankert.

Die für unser Unternehmen gel­ten­den ge­setz­li­chen und be­hörd­li­chen Anforderungen wer­den re­gel­mä­ßig er­mit­telt. Wir ar­bei­ten mit einem ex­ter­nen Dienstleister zu­sam­men, um die Aktualität der gül­ti­gen Rechtsvorschriften zu ga­ran­tie­ren. Handlungsbedarf aus recht­li­chen Änderungen wer­den eben­falls im Governance-Board und in Umweltteam- bzw. ASA-Sitzungen ab­ge­stimmt und der Umsetzungsstand verfolgt

Jenseits die­ser nach­hal­tig­keits­be­zo­ge­nen Compliance-Arbeit gibt es auch ent­spre­chen­de Initiativen an­de­rer Fachbereiche, etwa in den Bereichen Finance, Datenschutz, Wettbewerbsrecht und Steuern, sowie im Menschenrechtsumfeld.

Nachhaltigkeit Landschaft Wiese

1.2 Einfluss von uns und auf uns

Als Großhändler be­rührt das Unternehmen mit sei­nen Geschäftstätigkeiten Europa und Asien. Die Kundenanzahl ist viel­zäh­lig und das Lieferantennetz be­steht aus meh­re­ren tau­send Lieferanten. Bei den Lieferanten un­ter­schei­det die Firmengruppe in Lieferanten der frem­den Supply Chain (Lieferung von Fremdmarken) und Lieferanten der­ei­ge­nen Supply Chain (Lieferanten un­se­rer Eigenmarken). Das Tätigkeitsumfeld der Gruppe ist viel­fäl­tig und ge­prägt von po­li­ti­schen, so­zio­öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen Besonderheiten.

Unsere Geschäftstätigkeiten haben so­wohl Auswirkungen auf die Umwelt bzw. das Umfeld (Inside-Out), und die Umwelt bzw. das Umfeld hat auch Auswirkungen auf un­se­re Geschäftstätigkeiten (Outside-In).

Folgende Auswirkungen haben wir in un­se­rer Chancen-Risiko-Analyse ermittelt:

AUS­WIR­KUN­GEN INSIDE-OUT

  • Arbeitsplatzbezogene Auswirkungen
  • Fort- und Weiterbildung
  • Vertrieb nach­hal­ti­ger Produkte
  • CO2-Emission
  • Flächen- und Ressourcenverbrauch

AUS­WIR­KUNG OUTSIDE-IN

  • Nachhaltigkeit als ge­sell­schaft­li­che Forderung
  • Nachhaltigkeit als Entscheidungskriteriumfür Arbeitnehmer
  • Klimafolgen wie Extremwettersituationen
  • Mangellagen durch Konfliktsituationen
  • Umweltrechtliche Verpflichtungen

CHAN­CEN UND RISIKEN:

Die größ­ten Risiken für unser Unternehmen sehen wir:

  • im dy­na­mi­schen Regulierungsumfeld
  • in Krisensituationen und dar­aus re­sul­tie­ren­den Mangellagen und Supply Chain-Störungen und
  • in Extremwettersituationen.

Die wirt­schaft­li­che Lage ist durch stark stei­gen­de Preise für den Lebens­unterhalt an­ge­spannt. Luxusgüter, wie Gartenmöbel und -dekoration wer­den we­ni­ger nach­ge­fragt. Dies liegt so­wohl am Kaufkraftverlust der Bevölkerung als auch am ver­än­der­ten Konsumklima und der Reiselust nach der Corona-Pandemie.

Die auf­kom­men­de Vielzahl an recht­li­chen Verpflichtungen rund um das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmensgrößen wie der H. Gautzsch Firmengruppe for­dern einen hohen Personal- und Zeitaufwand. Natürlich wird auch die Chance, die hin­ter ei­ni­gen die­ser Verpflichtungen steht, ge­se­hen, wie bei­spiels­wei­se die Transparenz in den Lieferketten und der damit ein­her­ge­hen­de ver­bes­ser­te Schutz für Mensch, Tier und Umwelt.

Nachhaltigkeit Landschaft Wiese

ALS GRÖSS­TE CHAN­CEN SEHEN WIR:

  • die Stärkung un­se­rer Herstellerrolle von nach­hal­ti­gen Produkten,
  • in Produkten, die nach­hal­ti­ge Handlungen unterstützen,
  • die Attraktivität als Arbeitgeber mit Nachhaltigkeitsstrategie und
  • die Effizienz un­se­rer Prozesse in un­se­ren Betriebsstätten, un­se­rer Verpackungsstrategie und un­se­rer Logistik

Aus un­se­rer Chancen-Risiko-Analyse las­sen sich Ziele für die H. Gautzsch Firmengruppe ableiten.

Mittel- und lang­fris­te Ziele der Firmengruppe sind:

  • Ressourceneinsparung und Eigenerzeugung
  • der Ausbau von Biodiversität an un­se­ren Standorten,
  • eine ver­stärk­te Abfalltrennung
  • die Schulung und Bewusstseinserweiterung un­se­rer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
  • das Nachkommen un­se­rer Sorgfaltspflichten in der Lieferkette
  • die Einhaltung aller ge­setz­li­chen und nor­ma­ti­ven Verpflichtungen,
  • die Erstellung einer CO2-Bilanz und auf die­ser Grundlage die Ermittlung un­se­rer Emissionsre-duktionsziele.

Jenseits die­ser kon­kre­ten Ziele sind un­se­re lang­fris­ti­gen Aufgaben in un­se­rer Menschenrechtsstrategie und Umweltpolitik the­ma­ti­siert. Unser Code of Conduct und un­se­re Hausordnung sind ver­pflich­ten­de Leitlinien und die­nen als mo­ra­li­scher Kompass aller Mitarbeitenden der Firmengruppe.

Die Priorisierung un­se­rer Ziele re­sul­tiert aus un­se­rer Risikoanalyse und Wesentlichkeitsprüfung. Daraus er­gibt sich ins­be­son­de­re unser Fokus auf in­di­rek­te Umwelt- und Menschenrechtsaspekte (lo­ka­le Umstände in Risikoländern). Diese adres­sie­ren wir durch un­se­re Verpflichtung auf die Grundsätze von am­fo­ri BSCI und deren Umweltmodul BEPI. Wir haben deren Leistungskataloge, ins­be­son­de­re mit dem des Liefer­ketten­sorgfalts­pflichtengesetzes, ab­ge­gli­chen und sehen einen hohen Deckungsgrad.

Bei den di­rek­ten Umweltaspekten pri­o­ri­sie­ren wir jed­we­de Vermeidungs- oder Einsparungsmöglichkeit im Verbrauch von Energie- und Umweltressourcen.

In der H. Gautzsch Firmengruppe ist eine Beauftrage für Umwelt­management an­ge­stellt, sowie ein Umweltteam ge­grün­det. Der Leiter des Umwelt­managements ist einer der Geschäftsführer der Holding der Firmengruppe. Durch in­ter­ne und ex­ter­ne Audits (Bereiche FSC®, ISO 14001, ISO 9001), sowie re­gel­mä­ßig statt­fin­den­de Umweltteamsitzungen ist auch die Kontrolle der Zielerreichung ge­ge­ben. Werden fest­ge­leg­te Ziele ver­fehlt, fol­gen eine Ursachenanalyse und Korrekturmaßnahmen.

dicher grüner Wald

UN­SE­RE WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Wichtig ist, bei der Betrachtung un­se­rer Einflussmöglichkeiten, in die be­reits er­wähn­te ei­ge­ne und frem­de Supply Chain zu unterscheiden.

In der frem­den Supply Chain agie­ren wir le­dig­lich als Händler und uns wer­den mit­tel­ba­re Lieferanten nicht offengelegt.

Eine ver­ein­fach­te Wertschöpfungskette der ei­ge­nen Supply Chain be­steht aus den Stufen Produktentwicklung, Produktion, Transport, Lagerhaltung und Auslieferung. Unsere Einflussmöglichkeiten in:

  • Produktentwicklung: Wir haben Einfluss auf die Verwendung nach­hal­ti­ger Materialien, lang­le­bi­ges Design und Verpackungslösungen.
  • Produktion: Wir be­ach­ten di­rek­te und in­di­rek­te Umwelt­aspekte in der Produktion.
  • Transport: Wir haben Einfluss auf die Auswahl um­welt­freund­li­cher Transportwege und -​mittel.
  • Lagerhaltung: Wir haben Einfluss auf die Vermeidung un­nö­ti­ger Verbräuche von Energie- und Umweltressourcen, sowie ver­meid­ba­re Flächenversiegelungen.
  • Auslieferung: Wir haben Einfluss auf die Auswahl um­welt­freund­li­cher Transportwege und -​mittel.

Grundsätzlich steht die Vermeidung von di­rek­ten und in­di­rek­ten Umweltaspekten im Mittelpunkt. Im Transport- und Bausektor wer­den auch kom­pen­sa­to­ri­sche Lösungen an­ge­wandt, wie etwa der Kauf von CO2-Zertifikaten oder die Schaffung öko­lo­gi­scher Ausgleichsflächen.

UN­SE­RE INTERESSENSPARTEIEN

Im Zuge der Einführung un­se­res Umweltmanagementsystems haben wir über eine Kontext- und Risikoanalyse un­se­re Anspruchsgruppen fest­ge­stellt und die wich­tigs­ten in­ter­nen und ex­ter­nen Interessenspartner analysiert.

zwei Personen im Lager mit Warnweste

Kunden:

Die Berücksichtigung der wich­tigs­ten sys­te­ma­ti­schen Anforderungen von Kunden ent­lang un­se­rer Wertschöpfungskette ist der wirt­schaft­li­che Fokus un­se­rer Unternehmenstätigkeit.

Lieferanten / Dienstleister:

Dienstleister und Lieferanten stel­len eine wei­te­re wich­ti­ge Interessensgruppe für die H. Gautzsch Firmengruppe dar. Mit un­se­ren Lieferanten tre­ten wir re­gel­mä­ßig in Kontakt.

Güterzug fährt durch Wald

In der Eigenmarkenlieferkette ist der Einfluss un­se­res Unternehmens deut­lich grö­ßer als in der Fremdmarkenlieferkette und wächst mit dem Auftrags­volumen und der jah­re­lan­gen ge­mein­sa­men Geschäftsbeziehung zu un­se­ren Lieferanten.

Mitarbeitende / Leitende Angestellte:

Die Mitwirkung un­se­rer Mitarbeitenden und Leitenden Angestellten ist von grund­le­gen­der Bedeutung, um unser Nachhaltigkeitsmanagement auf­recht­zu­er­hal­ten und kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Wir schu­len und un­ter­wei­sen un­se­re Mitarbeitenden jähr­lich und an­lass­be­zo­gen, um das Umweltbewusstsein zu för­dern, Unfälle zu ver­mei­den und auf Notfälle vor­be­rei­tet zu sein.

Wettbewerber / Markt:

Wir be­geg­nen un­se­ren Wettbewerbern mit Respekt und unter strik­ter Einhaltung aller wett­be­werbs­recht­li­chen Vorgaben. Unter die­sen Vorzeichen en­ga­gie­ren wir uns in Branchenverbänden und Selbst­verpflichtungs­organisationen, auch für die Erreichung von Umwelt- und Menschenrechtszielen.

Zertifizierungsgesellschaften:

Zertifizierungsgesellschaften sind für uns wich­ti­ge Partner, um un­se­re Managementsystem nach­hal­tig und wirk­sam zu ge­stal­ten. Die H. Gautzsch Firmengruppe ver­fügt ak­tu­ell, in un­ter­schied­li­chen Geltungsbereichen, über die Zertifizierungen FSC®, ISO 14001 und ISO 9001.

VERANTWORTUNGSSTRUKTUR

Die Unternehmensleitung ist grund­sätz­lich ver­ant­wort­lich für die Umsetzung und Einhaltung der Anforderungen des nach­hal­ti­gen Wirtschaftens. Sie über­nimmt die Rechenschaftspflicht für die Wirksamkeit und stellt des­sen Integration in das Unternehmen sicher.

Unterstützt wird sie von der Beauftragten für Umweltmanagement und Menschenrechte und einem Umweltteam, wel­ches firmen-​ und fach­be­reichs­über­grei­fend auf­ge­stellt ist, da die meis­ten Nachhaltigkeitsthemen eine Zusammenarbeit un­ter­schied­li­cher Bereiche er­for­dern. Die Bereiche Produktmanagement, Einkauf, Logistik, IT, Qualitätsmanagement und Facilitymanagement, so wie Arbeitssicherheit sind der­zeit am stärks­ten involviert.

Im kom­men­den Jahr ist eine ver­stärk­te Integration des Bereichs Human Ressources ge­plant, um die Aufnahme von Personalthemen zu vertiefen.

„Das Handeln der H. Gautzsch Firmengruppe wird an den öko­lo­gi­schen, so­zi­a­len und wirt­schaft­li­chen Zielen des nach­hal­ti­gen Wirtschaftens aus­ge­rich­tet. Der schüt­zen­de Umgang mit un­se­rer Umwelt ist dabei ein zen­tra­ler Punkt un­se­rer Firmenpolitik (...). Unser Nachhaltigkeitskonzept lei­tet sich aus dem Bestreben ab, nach­fol­gen­den Generationen einen bes­ser ge­schütz­ten Planeten zu hinterlassen.“

– Auszug aus der Umweltpolitik der H. Gautzsch Firmengruppe


1.3 Unsere Regeln und Prozesse

Die H. Gautzsch Firmengruppe hat sich eine Umweltpolitik und Menschen­rechts­strategie auferlegt. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ist über diese Grundsätze informiert und verpflichtet ihr/sein Handeln nach diesen Leitlinien auszurichten.

Neben dem bereits erwähnten Code of Conduct und der Hausordnung sind weitere klare Anweisungen zu festgelegten Prozessen in den Betriebs­anweisungen der einzelnen Fachbereiche, sowie in Aushängen zum Arbeitsschutz und verbindlichen Handbüchern zu finden.

Die aufgeführten Dokumente sind alle über den internen SharePoint der Firmengruppe einzusehen bzw. hängen aus, wenn dies erforderlich ist.

Neben den Regeln, Prozessen und Anreizsystemen im Unternehmen zur Nachhaltigkeitsstrategie werden auch konkrete Leistungsindikatoren definiert, um unsere Ziele zu kontrollieren und zu steuern:

  • Gasverbrauch kWh / m²
  • Stromverbrauch kWh / m² (Lagerbereich)
  • Stromverbrauch kWh / MA täglich (Bürobereich)
  • Abfallaufkommen g / € Umsatz, bereinigt um Inflation
  • %- Anteil Restmüll am Gesamtabfallaufkommen
  • BSCI-Quote
  • %-Anteil FSC®-Artikel an Artikeln mit Holz

Derzeit fokussieren sich die Kennzahlen noch verstärkt auf das Feld Ökologie und sind noch nicht vollständig. Die Plausibilität wird fortlaufend geprüft und es werden weiterhin verlässliche Bezugsgrößen ausgemacht. Eine Aussage über Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit der Indikatoren kann erst nach einer Zeit der Nutzung getroffen werden.

In den nächsten Jahren ist es unser Anliegen die Leistungsindikatoren zu erweitern und auch auf den Bereich Soziales und Ökonomie weiter auszubauen.

Wir werden dabei insbesondere die Anforderungen der CSRD und die von der EU-Taxonomie geforderten Kennzahlen beachten.

Der Einfluss unseres Innovations- und Produktmanagements

Aufgrund unserer Großhandelsfunktion im Elektrosektor kann der Ressourcenverbrauch von uns nicht beeinflusst werden und wir richten unser Augenmerk hier stärker auf die direkten Umweltaspekte einer großen dezentralen Vertriebsorganisation und ihrer Liegenschaften. Wir dokumentieren und kontrollieren Verbrauchswerte und erstellen Bilanzen, um Auswirkungen darstellen und durch entsprechende Maßnahmen reduzieren zu können.

Im Haus- und Gartensektor können wir durch unsere Herstellerrolle auf die sozialen und ökologischen Aspekte teilweise Einfluss nehmen. Um indirekte Auswirkungen zu ermitteln bzw. zu kontrollieren und positiv zu verändern, nehmen wir zum einen Einfluss auf unsere Eigenmarkenprodukte, indem wir diese langlebiger und ressourcenschonender gestalten und den Kunden Tipps für die Nutzungsphase und die Entsorgung geben. Zum anderen stehen wir im Austausch mit den Produktionsstätten unserer Eigenmarken und fordern bei Produktionsstätten in Risikogebieten einen Beitritt zu amfori BSCI und BEPI, um über diese Audits durchführen zu lassen und somit eine positive Entwicklung anzustoßen.

Digitalisierung und Automatisierung haben immer auch entsprechende ökologische und soziale Auswirkungen, die in den meisten Fällen vorteilhaft sind, wie beispielsweise Einsparungen und Ausschussvermeidung. Deshalb geht die digitale Transformation Hand in Hand mit der ökologischen Transformation.

Wir leben nachhaltige Formen der Zusammenarbeit über alle Wertschöpfungsketten hinweg durch einen intensiven bilateralen Austausch mit Herstellern, aber auch durch diverse Dialog- und Zusammenarbeitsformate in Verbänden (Bundesverband des Elektro-Großhandels, Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen) und Industrieinitiativen (FSC®, amfori, Industrieverband Garten).

Die Wirkung in diesen Zusammenarbeitsformaten ist aus unserer Sicht besonders tiefgreifend und dauerhaft, da oft grundsätzliche Fragen der ökologischen, sozialen und Governance-Charakteristika unseres Geschäftes weiterentwickelt werden. Beispiele reichen hier von der verbesserten Energieeffizienz von Elektrogeräten bis zum nahezu vollständigen Verzicht auf Holz aus nicht zertifizierten Wäldern.

sonniger grüner Wald

2.

DIE H. GAUTZSCH FIRMENGRUPPEUND DIE UMWELT

2.1 Welche natürlichenRessourcen nutzen wir

Die H. Gautzsch Firmengruppe vertreibt ein breites Sortiment an Haus-, Garten- und Elektroprodukten. Weitere Dienstleistungen wie die eigene Spedition und der Schaltanlagenbau komplettieren unser Angebot.

Im Rahmen der Herstellung, Beförderung und Lagerung der von uns vertriebenen Produkte, sowie innerhalb der Nutzungs- und Entsorgungsphase werden unterschiedlichste natürliche Ressourcen in Anspruch genommen. Des Weiteren werden Vertriebs- und Bürogebäude betrieben.

Folgende natürliche Ressourcen werden in Anspruch genommen bzw. durch unser Handeln beeinflusst:

  • Verschiedenste Rohstoffe / Materialien für die Produktherstellung
  • Rohstoffe, für Verkaufs- und Versandverpackungen
  • Energie, in Form von Strom, Gas und Kraftstoff
  • Fläche, in Form von Versiegelung
  • Saubere Luft, in Form von CO2-Emissionen

Als kritische Rohstoffe in unseren Geschäftsbereichen sind vor allem Hölzer zur Herstellung von Haus- und Gartensortimenten einzustufen. Deshalb lassen wir uns im Rahmen von EUTR und der Vorbereitung auf EUDR-Regulierungen die Konformität von Rohstoffströmen offenlegen.

Um genauer auf den Umfang der einzelnen genutzten natürlichen Ressourcen einzugehen, ist es wichtig in direkte und indirekte Umweltaspekte durch unsere Geschäftstätigkeit zu unterscheiden.

2.2 Welche indirekte Umweltaspekte verursachen wir

Entlang der Wertschöpfungskette der von uns vertriebenen Produkte werden:

  • Rohstoffe in Form von Produkt- und Verpackungsmaterialien genutzt
  • Energie in der Herstellungs- und Logistikphase, sowie bei den Elektroprodukten auch in der Nutzungsphase verbraucht
  • Wasser in der Herstellungs- und Logistikphase verbraucht
  • Kraftstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette benötigt
  • Abfälle in Form von Produktionsresten, Verpackungen, und am Ende des Lebenszyklus, von Produkten erzeugt.

Das von uns vertriebene Produktportfolio ist vielfältig, und folglich auch die eingesetzten Materialien für dieses, sowie die genutzte Energie in der Herstellungs- und Nutzungsphase. Die Transportwege unserer Produkte zu uns und von uns sind vielzählig.

Als Großhandel hat die Unternehmensgruppe einen wesentlichen Verbrauch im Bereich der Verpackungsmaterialien, insbesondere bei PPK (Papier, Pappe, Karton) und Kunststoff. Im Rahmen des Verpackungsgesetzes erfassen und melden wir alle durch uns in Verkehr gebrachten Verkaufs- und Transportverpackungen.


2.3 Welche direkten Umweltaspekte verursachen wir

Die Firmengruppe betreibt Lager- und Bürogebäude und verfügt über einen eigenen Fuhrpark. Durch unsere Geschäftstätigkeit werden diese natürlichen Ressourcen direkt genutzt:

  • Materialien für Versand- und Verkaufsverpackungen
  • Energie in Form von Strom, Gas und Kraftstoff
  • Fläche in Form von Versiegelung
  • Abfälle
  • CO2-Emissionen
  • Wasserverbrauch

2.4 Unsere Kennzahlen und Benchmarks

Die für uns wichtigen indirekten Umweltaspekte adressieren wir innerhalb des sich ergebenen Lieferanten-Risiko-Cluster durch unsere Mitgliedschaft bei amfori BSCI.

Dazu verpflichten wir betroffene Lieferanten in Verträgen und anderen Vorgaben. Durch die verstärkte Kontrolle konnten wir bereits eine Teilnahme an den regelmäßigen Audits von 66,44 % der gesamten Fabriken mit Bestellvolumen erreichen, was einer BSCI-Quote von 87,26 %, geschlüsselt nach den Umsätzen der letzten 12 Monate entspricht (Stand Oktober 2023).

Zu unserem integrierten amfori-BSCI-Prozess finden vor Ort Besuche in den Fabriken bzw. Jahresgespräche mit den Lieferanten statt. Hier werden auch Aufgaben wie Umwelt- und Menschenrechte thematisiert. Die Firmengruppe hat einen BSCI-Beauftragten bestellt, welcher vierteljährlich durch die Umweltmanagement- und Menschenrechtsbeauftragten auditiert wird.

Im Jahr 2024 möchten wir, wie bereits erwähnt, durch die Integration von amfori-BEPI, das Thema Umwelt in der Lieferkette ausführlicher beleuchten und kontrollieren.

Grafik % der involvierten und auditierten Fabriken
% der involvierten und auditierten Fabriken (geschlüsselt nach Umsätzen der letzten 12 Monaten)

Es wurde ein Handbuch zum Lieferkettenmanagement verfasst und anhand einer Risikoanalyse wurden Lieferanten mit hohem Risiko ermittelt.

Um unserer Sorgfaltspflicht nachzukommen, haben wir ein Beschwerdeverfahren integriert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort haben hierüber die Möglichkeit, auf menschen- und umweltrechtliche Missstände aufmerksam zu machen und Unterstützung zu bekommen.

Die direkten Umweltaspekte lassen sich vor allem im Ressourcen- und Energieverbrauch erfassen. Unsere 66 Standorte in Deutschland und Österreich, so wie unsere 247 PKW und 115 LKW verbrauchen Energie in Form von Strom, Gas, Öl und Kraftstoff. Insgesamt hat die Gruppe im Jahr 2022:

  • einen Kraftstoffverbrauch von:
    ca. 1.258.400 l Diesel für unsere LKW
    ca. 370.000 l Diesel für unsere Firmen-PKW
    ca. 10.245 l Benzin für unsere Firmen-PKW
  • einen Stromverbrauch von ca. 4.500 MWh (4.5000.000 kWh)
  • einen Gasverbrauch von ca. 5.500 MWh (5.500.000 kWh)
  • einen Ölverbrauch (Heizung) von ca. 18.720 l

vorzuweisen.

Für einen Großhandelsakteur spielt auch der Flächenverbrauch eine weitere wichtige Rolle. Für unsere Lagerhallen, Vertriebs- und Bürogebäude verbrauchen wir Flächen. An unseren größten Standorten, der Zentrale in Münster mit angeschlossenem Zentralllager Elektro Nord-West (37.510 m²), dem Zentrallager für Haus- und Gartenmöbel in Albachten (37.072 m²) und dem Lager mit Vertriebsfiliale für Haus- und Gartenmöbel in Ulm (11.730m²) nutzen wir eine versiegelte Fläche von 86.312 m², was etwa 12 Fußballfeldern entspricht.

Die an unseren Standorten anfallenden Abfälle sind unterschiedlicher Art. Im Folgenden sind die mengenmäßig bedeutsamsten Abfallfraktionen der drei oben genannten Standorten unserer Unternehmensgruppe für das Jahr 2022 dargestellt:

Grafik Abfallaufkommen in Tonnen 2022
Abfallaufkommen in Tonnen 2022

Da das Abfallaufkommen in unserer Branche auch immer mit Verkaufsmengen zusammenhängt, haben wir als KPI das Abfallaufkommen in g / € Umsatz (bereinigt um die Inflation) eingeführt. Als Beispiel unsere Zentrale am Dornierweg inkl. Zentrallager Elektro Nord-West.

Ebenfalls konnte am Standort der Zentrale eine prozentuale Abnahme des Restmüllanteils festgestellt werden.

Grafik g Abfall / € Umsatz
g Abfall / € Umsatz

Alle Ressourcen- und Energieverbräuche führen zu CO2-Emissionen, die wir über das von der Effizienz-Agentur-NRW entwickelte und vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW unterstützte CO2-Bilanzierungstool ecocockpit derzeit für das Jahr 2022 bilanzieren. Das Tool orientiert sich an dem Bilanzierungsstandard des Greenhouse Gas Protocols mit dem Fokus auf die Emissionen, die im Unternehmen entstehen (Cradle to Gate). Datengrundlage liefern die anerkannten freien Datenbanken für CO2-Äquivalente GEMIS und ProBas.

Grafik Anteil Anteil Restmüll am Gesamtabfallaufkommen in %
Anteil Anteil Restmüll am Gesamtabfallaufkommen in %

Die messbare CO2-Bilanz der H. Gautzsch Firmengruppe für das Jahr 2022 für Scope 1 und 2 ergibt:

Die Gesamtemissionen der Firmengruppe für Scope 1 und 2 liegen bei ca. 8.800 t CO2-Äquivalenten.

Mit ca. 6.800 t ist der Anteil von Scope 1 bei 77 % und macht somit den Großteil der CO2-Emission aus, wenn Scope 3 nicht einbezogen wird. Scope 2 liegt mit ca. 2.000 t bei einem 23 %igen Anteil.

Grafik t CO2-Äquivalent, Scope 1 und 2

Der gravierendste Emittent ist unsere Spedition. Sie macht mit 48 % fast die Hälfte der Gesamtemissionen des Scope 1 und 2 aus.

Wir sind uns bewusst, dass der bedeutendste Anteil unsere CO2-Emissionen in Scope 3, der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette liegt. Hierzu gehört beispielsweise Lieferung und Transport, so wie die Produktherstellung, aber auch Pendlerdaten, und Abfallaufkommen. Die Erhebung dieser Daten ist sehr komplex und steht zum Teil noch aus. Auch bei Scope 1 und 2 müssen noch weitere Analysen und verbesserte Annahmen in die Ermittlung Einfluss finden.

Makroaufnahme Grashalme

2.5 Unsere Ziele und Planungshorizonte

Die H. Gautzsch Firmengruppe hat sich Ziele rund um Ressourceneffizienz und ökologische Aspekte gesetzt und möchte diese kurz-, mittel- und langfristig umsetzen.

Kurzfristig möchten wir:

  • Die Biodiversität an unseren Standorten fördern,
  • Einsparungen von Verpackungs- und Füllmaterialmaterial vornehmen,
  • Die LKW-Auslastung optimieren und folglich
  • Verpackungsmaterial und CO2 beim Transport pro Produkt einsparen.

Mittelfristig möchten wir:

  • Die Umstellung auf Ökostrom, wenn an den Standorten die Möglichkeit besteht.
  • Das Ausrollen der Mülltrennung auf alle Standorte und somit Steigerung des Anteils Abfall, der zurück in den Kreislauf geführt werden kann.

Langfristig möchten wir:

  • Eine größtmögliche Autarkie im Bereich Energie erreichen durch den Ausbau von PV-Anlagen, gekoppelt mit Wärmepumpen und E-Mobilität, an den Standorten, an denen dies möglich ist (Mietobjekte, Traglast Dach, Umbaumaßnahmen).
  • Die Senkung der CO2-Bilanz unserer Lieferketten.

Um unsere Ziele zu erreichen, verfolgen wir folgende Strategie bzw. konkrete Maßnahmen:

Förderung Biodiversität:

2022/23 haben wir bereits erste Pilotprojekte mit Staudenbeeten, Nistkästen, Insektenhotels und Bienenvölkern gestartet. Diese Pilotprojekte sollen auf weitere Standorte ausgeweitet werden, wo es die Möglichkeiten zulassen. Viele unserer Standorte haben bereits Blüh- bzw. Naturflächen integriert. Bei allen Neubauten werden von Beginn an Blühwiesen oder Staudenbeete eingeplant.

Einsparung Verpackungs- und Füllmaterial, sowie optimierte Containerauslastung:

Unser Zentrallager Haus + Garten in Albachten, das größte Lager unserer Firmengruppe, verfügt bereits seit 2021 über zwei Verpackungs­polster­maschinen. Mit diesen Maschinen wird Altkartonage geschreddert und als Füllmaterial genutzt. Unsere Poststraße ist plastikfrei gestaltet.

Im Jahr 2023 haben wir uns verstärkt mit dem Einsatz einer PackSize-Maschine an diesem Standort beschäftigt.

Umstellung auf Ökostrom:

Die H. Gautzsch Firmengruppe möchte ihre Standorte nach und nach auf Ökostrom umstellen und somit die CO2-Bilanz in einem ersten Schritt senken.

Ausrollen der Mülltrennung:

In einem Pilotprojekt wurde im Januar 2023 an der Zentrale der Firmengruppe in Münster, dem Standort mit den meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Abfalltrennung ausgeweitet. Es findet eine Trennung in Papier- ,Kunststoff-, Bio- und Restmüll statt. Im Lagerbereich findet eine noch differenziertere Trennung in Folien, Umreifungsbänder und Styropor, so wie Metall, Holz und Pfandsysteme statt.

Autarkie

Als Vertreiber von PV-Anlagen setzten wir als Unternehmensgruppe auch bei unseren eigenen Gebäuden auf die Nutzung von PV-Anlagen, um umweltfreundlicher und unabhängiger zu sein. Unsere Neubauten werden grundsätzlich mit PV-Anlagen in Zusammenhang mit Wärmepumpen geplant. Bestehende Gebäude, die sich in unserem Besitz befinden, bestücken wir, wenn Statik und Netz dies zulassen, mit PV-Anlagen und in weiteren Schritten, wenn möglich und wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, mit Wärmepumpen. 50 % unserer 20 Eigentumsgebäude sind (Stand 01/2024) bereits mit PV-Anlagen bestückt.

Am Standort unserer Zentrale wurde die PV-Anlage im August 2023 von 396 m² auf 1.559 m² erweitert. Im Jahr 2022/2023 konnten wir etwa 12 – 13 % unseres Gesamtstromverbrauchs an diesem Standort durch die PV-Anlage abdecken. Für das Jahr 2024 erhoffen wir uns etwa 35% abdecken zu können. Für das Jahr 2025 planen wir in diesem Zuge den Einbau eines Stromspeichers.


2.6 Welche Ziele konnten wir im Geschäftsjahr 2022 / 2023 erreichen

Im Geschäftsjahr 2022/2023 haben wir viele unserer Ziele erreichen können.

  • Am Standort unserer Zentrale in Münster konnten wir die Pilotprojekte zur Biodiversität und Mülltrennung umsetzen.
  • Unser FSC®-Überwachungsaudit war erfolgreich.
  • Der Standort der Zentrale der H. Gautzsch Firmengruppe ist erfolgreich ÖKOPROFIT rezertifiziert worden.
  • Unser Überwachungsaudit zur ISO 14001 war erfolgreich. Der Geltungsbereich wurde um die Firma SIENA Living erweitert, die nun erstmals ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem nachweisen kann.
  • Durch interne Nachhaltigkeitsschulungen und präsente Kommunikation konnten wir Bewusstsein schärfen und Wissen vertiefen.
  • Die Gasmangellage hat zu einem besonderen Fokus auf unseren Energieverbrauch geführt. Wir konnten im Jahr 2022 an unseren Standorten Gaseinsparungen in einer Höhe von 20 bis fast 40 % gegenüber dem Jahr 2021 vornehmen.
  • Durch eine Prozessumstellung werden Sicherheitsdatenblätter nicht mehr automatisiert ausgedruckt, wodurch viel Papier eingespart werden kann.
  • Durch die Bestellung eines BSCI- Beauftragten und regelmäßiges internes Audit konnten wir den Anteil an involvierten und auditierten Factories, nach Umsatz gemessen, von 26 % im Oktober 2022 auf 87 % im Oktober 2023 steigern.
  • Bei 89 % unserer Eigenmarkenartikel aus dem Gartenmöbelsektor, die Holz beinhalten, findet FSC®-Holz Verwendung. Auch im Bereich Gartendekoration konnten wir eine starke Zunahme von ca. 9,5 % auf fast 27 % von FSC®-zertifizierten Artikeln von 2022 zu 2023 feststellen.

2.7 Risiken unserer Geschäftstätigkeiten

Die H. Gautzsch Firmengruppe ist sich bewusst, dass Ihre Geschäftstätigkeit und -beziehungen auch Risiken bergen, die negative Auswirkungen auf Ressourcen und das Ökosystem haben.

Als wesentliche Risiken identifiziert haben wir:

  • CO2-Emissionen
  • Nutzung von Rohstoffen
  • Produktion von Abfall

2.7.1 CO2-EMISSIONEN

Wie bereits unter 2.4 dargelegt, liegt der bedeutendste Anteil unsere CO2-Emissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Dieser Themenbereich weist durch die Gegebenheiten unserer Branche und Firmengruppe eine hohe Komplexität auf; die Vielzahl an Lieferanten, die Produktvielfalt, die Lieferketten, die Vielzahl an Standorten.

Als Großhandel gehört vor allem eines zu unserem Tagesgeschäft; der Warentransport, verbunden mit CO2-Emissionen. Durch optimierte Containerauslastung und Routenplanung, sowie die Nutzung des Schienenverkehrs, können bereits Emissionen reduziert werden. Ebenfalls achten wir bei der Wahl unserer Speditionsdienstleister auf eine nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens. Optimierte Logistik- und Retouren-Prozesse reduzieren Emissionen beim Transport der Ware an unsere Kunden. Pro Verschickung wird automatisiert gefiltert, welche Versandart die bestmögliche ist.

Ebenfalls berücksichtig werden muss die Nutzungsphase einiger durch uns vertriebener Produkte, vor allem aus dem Elektrobereich, da in dieser Phase CO2-Emissionen entstehen.

2.7.2 NUTZUNG VON ROHSTOFFEN

Für die Herstellung unserer Produkte, Verkaufs- und Transportverpackungen nutzen wir Rohstoffe. Bei den Fremdmarken liegt die Auswahl der Materialien und der Verpackungen bei den Zulieferern und ist von uns nur bedingt bis gar nicht beeinflussbar.

Bei unseren Eigenmarken ist die Einflussmöglichkeit höher. Unser Produktmanagement arbeitet eng mit den produzierenden Fabriken zusammen, achtet bei neuen Produkten verstärkt auf den Einsatz von nachhaltigen Materialien. Des Weiteren wird auf die Zerlegbarkeit geachtet, was gleich drei nachhaltige Folgen hat: 1. Gute Reparierbarkeit, 2. Transport im kleinstmöglichen Karton und 3. eine verbesserte getrennte Entsorgung der eingesetzten Materialien.

Wo es möglich und sinnvoll ist werden Verkaufsverpackungen so stabil gestaltet, dass diese auch als Transportverpackung verwendet werden können.

Für den Transport zu unseren Handwerkskunden nutzen wir Mehrwegkartons, die im Schnitt acht Mal zum Einsatz kommen können, bevor ihre Stabilität keine Warensicherheit mehr garantieren kann.

Ein kritischer Rohstoff in unserer Branche ist Holz. Um nachhaltige Fortwirtschaft zu fördern und Risiken zu minimieren ist H. Gautzsch seit 2007 FSC® zertifiziert.

2.7.3 PRODUKTION VON ABFALL

Durch die Geschäftstätigkeit der H. Gautzsch Firmengruppe entsteht Abfall:

  • bei der Produktion der Artikel
  • durch Verkaufs- und Transportverpackungen
  • am Produktlebensende
  • an unseren Standorten durch Lager- und Bürotätigkeiten.

Da die Produktion in fremden Suply Chains nicht in unserem Geschäftsbereich liegt, ist unser Einfluss kaum bis gar nicht gegeben. Wir setzen im Bereich der Produktion unserer Eigenmarken auf die Vor Ort-Besuche und die Teilnahme an amfori BSCI und BEPI unserer Zulieferer. Des Weiteren thematisieren wir Nachhaltigkeit in den Gesprächen mit unseren Lieferanten der Eigenmarken- und auch der Fremdmarkenartikel.

Ein Potenzial zur Abfalleinsparung liegt in unseren logistischen Prozessen. Durch Artikelvermessung können wir die Verpackungsgröße optimieren und somit Abfall beim Endkunden einsparen.

In unserem größten Haus und Garten-Lager wird Altkartonage zu Füllmaterial geschreddert und findet somit eine Wiederverwendung.

Um unsere Produkte noch länger einsetzen zu können, achten wir auch auf die Reparierbarkeit, haben ein großes Repertoire an Ersatzteilen und ewige Ersatzteile, die wir über unseren 3D-Druck immer wieder herstellen können. Ist das Produktlebensende erreicht, ist es wichtig, die jeweiligen Produktteile der entsprechenden Abfallfraktion zuordnen zu können. Bereits beim Design unserer Eigenmarken achten wir auf die Zerlegbarkeit unserer Produkte und auf die Trennbarkeit der eingesetzten Materialien.

Auch an unseren Standorten fallen durch Lager- und Bürotätigkeiten Abfälle an. Der Ausbau der Trennung und das Bewusstsein der Mitarbeitenden spielt hier eine wesentliche Rolle.

Kabel Nahaufnahme

Team hält die Hände hoch

3.

DIE H. GAUTZSCH FIRMENGRUPPE UND IHRE SOZIALEN VERPFLICHTUNGEN

3.1 Arbeitnehmerrechte

Arbeitnehmerrechte und die Beteiligung von Mitarbeitenden werden im Rahmen der branchen- und marktspezifischen Umstände, geregelt zum Beispiel in Tarifverträgen, Verordnungen, Richtlinien und Gesetzen, umgesetzt.

Um die Beteiligung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Nachhaltigkeitsmanagement zu fördern, werden mindestens jährlich und anlassbezogen Schulungen zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement durchgeführt. Wir möchten involvieren, informieren und Wissen erweitern.

Im Haus- und Gartensektor werden Produkte unserer Eigenmarken im europäischen und asiatischen Raum hergestellt. Innerhalb der EU und unseren Branchen, sowohl im Haus und Garten- als auch im Elektrosektor, sehen wir keine Gefährdung von Arbeitnehmerrechten.

Ein Teil unserer Produktion für unsere eigenen Marken findet in Regionen statt, in denen andere arbeitsschutz-und arbeitsvertragsrechtliche Gegebenheiten adressiert werden müssen als in der Europäischen Union. Wir wirken dort an Initiativen und Best-Practices mit, die diese Umstände verbessern sollen. Die wesentlichen Risiken liegen im Umfeld von Forced Labour und anderen arbeitsvertragsrechtlichen Problembereichen.

In unseren Lieferantenverträgen werden der Beitritt be iamfori BSCI und die Teilnahme an regelmäßigen Audits gefordert. Unser Ziel ist es, am Umsatz gemessen immer bei einer BSCI- Quote von mindestens 80 % zu liegen und uns, wenn möglich, kontinuierlich zu steigern.

Wir akzeptieren, nach vorheriger Prüfung durch unsere zertifizierte Menschenrechtsbeauftragte, auch andere Initiativen zum Schutz von Arbeitsrechten, Gesundheits- und Sicherheitsstandards, Umweltstandards und Geschäftsethik in der Lieferkette (bspw. SMETA).

3.2 Chancengleichheit

Unser Code of Conduct und unsere höchste Betriebsanweisung, die Hausordnung, sind unser moralischer Kompass und unsere Richtlinie.

Die Firmengruppe ist offen für Vielfalt, sei es Nationalität, Geschlecht, Alter, Ethnie, sexuelle Ausrichtung, Religion oder Weltanschauung.

Faire Löhne garantieren wir durch eine Mindestzahlung nach Tariflohn oder höher.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird durch flexible Teilzeitangebote, flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Angebote adressiert. Insgesamt sind fast 30 % unserer Mitarbeitenden in Teilzeit angestellt (Stand 30.09.2023). Für unsere Standorte in Deutschland liegen wir sogar bei über 30 %.

LandAnzahl Vollzeit
(Kopfzahlen)
Anzahl Teilzeit
(Kopfzahlen)
DE995317
AT1035
Summe1.098322

Wir konnten den Anteil weiblicher Beschäftigter in Stabs- und Führungspositionen signifikant steigern. Nummerische Ziele haben wir uns dort noch nicht gesetzt, erreichen aber in der Zwischenzeit abteilungs- und berufsbildbezogen signifikante Anteile.


3.3 Gesundheitsmanagement,Qualifizierungen und Herausforderungen

Unser Ziel ist es, die Einsatzfähigkeit von Mitarbeitenden über die Grenzen von gewerblicher oder administrativer Herkunft, über Berufsbilder hinweg und über ggf. vorhandene persönlichkeitsbezoge Einschränkungen hinweg, zu verbessern. Einsatzfreude und fachliches Interesse sollen die alleinigen Kriterien sein, jeglichen Arbeitsplatz in der Firmengruppe zu besetzen. In diesem Sinne streben wir eine 100 %ige Durchlässigkeit aller Hierarchien und Fachbereiche an (meritokratischer Ansatz).

„Wir verpflichten uns, die Gesundheit unserer Belegschaft als höchstes Gut zu schützen. Wir gestalten technische und organisatorische Abläufe sicher. Der betriebliche Unfallschutz steht bei uns wirtschaftlichen Fragestellungen vor. Wir gestalten Arbeitsplätze gesundheitsgerecht und helfen, wann immer möglich, psychischen Stress zu reduzieren.“

Auszug auf unserem Code of Conduct

In Bezug auf unser Gesundheitsmanagement achten wir neben der Gesundheit und Sicherheit während, auch auf das Wohlbefinden außerhalb der Arbeitszeit. Wir laden jeden Mitarbeitenden herzlich zu sportlichen Aktivitäten ein. Neben dem sehr groß geschriebenen Rennradsport und dem SIENA GARDEN-Lauf, gibt es, lokal unterschiedlich, weitere Sportgruppen.

Die Firmengruppe verfügt über reichhaltige Initiativen zur Aus- und Weiterbildung. In diesem Jahr erhielt die Gruppe erstmalig den DNLA Award für ein vorbildliches Personalkonzept 2023.

Mit unserem umfassenden Weiterbildungsprogramm „Weitblick“ adressieren wir, über rein fachliche Belange hinaus, auch Persönlichkeits- und Einsatzfähigkeitsaspekte. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Trägern erarbeiten wir hier aktuelle und relevante Weiterbildungsinhalte. Damit werden Ausbildungs- und Altersgrenzen durchlässiger und unsere Belegschaft vielfältiger und aktueller qualifiziert. Neben der Initiative „Weitblick“ haben wir für die fachliche Weiterbildung die eAcademy gegründet, um in den Produktbereichen des Elektrogroßhandels mit der starken Innovationsdynamik Schritt halten zu können.

Im Zeitalter der Digitalisierung und einer zunehmend alternden Belegschaft, auch aufgrund einer erfreulich niedrigen Fluktuation über alle Bereiche hinweg, wird die Methoden- und Technologiekompetenz unserer Mitarbeitenden auch zum Risiko. Außerdem weist unser Elektrogroßhandelsgeschäft auch auf der Produktseite eine hohe Innovationsdynamik auf. Schritt zu halten mit Makrotrends wie Erneuerbare Energien, Elektromobilität, IoT, LED-Revolution oder neuen Bedienkonzepten (KI, Voice etc.) verlangen eine kontinuierliche und systematische Weiterbildung unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.


3.4 Menschenrechte

Die H. Gautzsch Firmengruppe hat ein Managementsystem zur Einhaltung der menschenrechtsbezogenen Verpflichtungen entlang der Lieferkette gemäß dem LkSG integriert. Seine Anwendung wird von einer TÜV-zertifizierten Menschenrechtsbeauftragten überwacht. Sie ist sowohl für Belange in den eigenen Betriebsstätten als auch für Belange in der Lieferkette, die direkten Zulieferer betreffend, zuständig.

Die Standorte der H. Gautzsch Firmengruppe befinden sich zu 90 % in Deutschland und 10 % in Österreich. Wir können hier schon allein durch die Einhaltung der geltenden Gesetze in Deutschland und Österreich eine Einhaltung der Menschenrechte garantieren. Da wir dieses Thema jedoch sehr ernst nehmen, möchten wir im Jahr 2024 Menschenrechtsschulungen durchführen, um bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein starkes Bewusstsein dafür zu schaffen.

Wie bereits erwähnt verfügt die Firmengruppe über einen Code of Conduct, sowie die Betriebsanweisung „Hausordnung“, die moralischen Kompass und Richtlinie darstellen. Verstöße gegen Richtlinien werden nicht geduldet.

Der größte Teil unserer Geschäftsbeziehungen befindet sich in Deutschland (85%) und Ländern der Europäischen Union (12%). Weniger als 3 % unserer Lieferanten haben ihren Sitz außerhalb der EU. Zu erwähnen sind hier Regionen wie Hongkong, Vietnam, Indonesien, China, Taiwan, Singapur und Sri Lanka. Zwangsarbeit, Missachtung der Vereinigungsfreiheit und Einhaltung der maximalen Arbeitsstunden sind in diesen Regionen immer wieder Themen. Wir sind uns der Gefahr der Verstöße gegen Menschenrechte bewusst. Daher legen wir neben der Nutzung von amfori viel Wert auf einen aktiven Austausch, seien es Vor-Ort-Besuche oder Video-Calls mit unseren Lieferanten, und langjährige Geschäftsbeziehungen. Des Weiteren haben wir ein Beschwerdeverfahren eingerichtet, das es internen und externen Personen ermöglicht, Hinweise auf Menschen- und Umweltrechtsverstöße zu geben.


3.5 Unser Beitrag zum Gemeinwesen

Unsere Firmengruppe setzt vor allem auf die Unterstützung lokaler Gemeinschaften. Wir sind dafür mit allen relevanten Stakeholdern im kontinuierlichen Austausch, um über unsere Tätigkeit zu informieren und kooperative Lösungen für örtliche Herausforderungen zu finden.

Wir nehmen regelmäßig Geld- und Sachspenden vor. Im Berichtszeitraum gingen sie vor allem an folgende Empfänger:

  • Deutsche Multiple-Sklerose-Stiftung Münster
  • Elektro-Innung Lingen für „Digitales Lernen“
  • Förderverein des Hans-Böckler-Berufskollegs
  • Freundeskreis Picasso Münster e.V.
  • Diverse Hilfsorganisationen in Kriegs- und Krisengebieten
  • Allwetter Zoo Münster

Des Weiteren setzten wir auf Zusammenarbeit. So ist 2023 in Kooperation mit dem TSV Nestwerk Münsterland e.V. und dem Wildtierasyl Kreis Warendorf eine Interviewreihe zum Thema „Tiere im Garten“ entstanden. Das Pilotprojekt ist der Startschuss für weitere Videoformate, die im kommenden Jahr folgen sollen.

Die Rieselfelder Münster sind ein Europäisches Vogelschutzgebiet auf dem Gebiet ehemaliger Verrieselungsflächen für die Abwässer der westfälischen Stadt Münster. Als Unternehmensgruppe versuchen wir hier, nach Bedarf zu unterstützen. 2023 konnten wir die Lieferung eines mobilen Elektrozauns zum Schutz der Kiebitze organisieren und bei dem Druck neuer Flyer behilflich sein.


Bild Hammer Justiz

4.

DIE H. GAUTZSCH FIRMENGRUPPE– RECHT UND POLITIK

4.1 Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren und politische Einflussnahme

Für die H. Gautzsch Firmengruppe sind derzeit folgende Gesetzgebungsverfahren von besonderer Relevanz:

  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
  • Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
  • Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)
  • EU-Taxonomie-Verordnung
  • Neue EU-Entwaldungsverordnung (Verordnung (EU) 2023/1115)
  • Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) / Europäische CO2-Grenzausgleichssystem (Verordnung (EU) 2023/956)
  • Kontinuierliche Änderungen im Bereich Stoffverbote und -gebote
  • Kontinuierliche Änderungen im Bereich der Produktsicherheit
  • Entsorgungs- und Recyclinggesetzgebung

Eine Beteiligung an einem Gesetzgebungsverfahrenhat im Berichtszeitraum nicht stattgefunden.

Die H. Gautzsch Firmengruppe übt keine politische Einflussnahme aus und engagiert sich ausschließlich fachlich in den relevanten Verbänden.

4.2 Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten

Die H. Gautzsch Firmengruppe hat ein Compliance-Managementsystem integriert. Die Gruppe verfolgt in Übereinstimmung mit seinen unternehmerischen Grundsätzen ein zentral-dezentrales und fachlich differenziertes Compliance-Modell.

Des Weiteren ist die Einhaltung des Code of Conduct, der Hausordnung und der Richtlinien zu einzelnen Fach- bzw. Arbeitsbereichen Grundsatz der H. Gautzsch Firmengruppe. Das Thema „Korruption“ wird vor allem in den Betriebsanweisungen „Recht“ und „Zugabe von Geschenken“ sowie in unserem Code of Conduct thematisiert.

Die Betriebsanweisungen werden entsprechend von Gefährdungsbeurteilungen und Organisationsstrukturen kontinuierlich unterwiesen.

Neben der Geschäftsleitung überwachen ein Governance Board, die Revision und ein System von bestellten Funktionsträgern die Umsetzung. Daneben unterstützt der Beirat der Firmengruppe die Geschäftsleitung bei der Etablierung effektiver und nachhaltiger Compliance-Strukturen.

Das Thema Compliance ist für die H. Gautzsch Firmengruppe von höchster Bedeutung und stellt einen unverzichtbaren Teil des Geschäftsalltags dar. Es werden Schulungs- und Weiterbildungsangebote gemacht und das Compliance-Board diskutiert regelmäßig aktuelle Handlungsfelder. Aktuelle Themen sind hier Cyber-Kriminalität, Korruption, Urheberrecht, Tax-Compliance, Datenschutz. Das Ziel ist eine zu 100 % den Compliance-Vorschriften entsprechende Organisation (Null-Toleranz-Ansatz). Unsere interne Revision hat im vergangenen Jahr leichte Verstöße im einstelligen Bereich festgestellt und entsprechende Abhilfemaßnahmen eingeleitet.

Wesentliche Risiken ergeben sich aus Organisations- und persönlichem Versagen. Besondere Risikobereiche sind im Bereich des Einkaufs und Vertriebs festzustellen, insbesondere im Umfeld leichter Korruption und unbeabsichtigter Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht.


5.

SCHLUSSWORT

Wir befinden uns auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Durch die Einführung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 konnten im Bereich Ökologie schon diverse kleine und größere Ziele erreicht werden. Das Lieferkettenmanagement sorgt unterstützend für die zunehmende Klarheit in den Lieferketten, und die Berücksichtigung von Menschen- und Umweltrechten.

Bei Material-, Produkt- und Lieferantenauswahl spielt Nachhaltigkeit eine immer bedeutendere Rolle und ist bereits bei Prozessbeginn integriert.

Unsere Neubauten werden nach Energieeffizienzhaus Standard 40 gebaut und erhalten zusätzlich durch unsere Pilotprojekte im Bereich der Biodiversität einen ökologischeren Charakter. Auch bei unseren bestehenden Gebäuden nehmen wir dies bezüglich, wo möglich, Veränderungen vor.

Wissen und Begeisterung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema wachsen stetig und somit sind wir uns sicher, dass wir den Weg zu mehr Nachhaltigkeit gemeinsam weitergehen werden und unsere Prozesse kontinuierlich verbessern, um den „nachfolgenden Generationen einen besser geschützten Planeten zu hinterlassen. “ (Auszug aus der Umweltpolitik der H. Gautzsch Firmengruppe).

Wie im vorhergegangenen Bericht deutlich geworden ist, sind für uns als Großhändler und zunehmend auch als Hersteller die indirekten Umwelt- und Menschenrechtsaspekte entlang unserer Wertschöpfungsketten besonders wesentlich. Durch die dafür etablierten Managementsysteme können wir die Impulse aus Gesetzgebung und Gesellschaft besonders effektiv aufgreifen und einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in unserem Umfeld leisten


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